Was tun bei einer Panikattacke?
Wahrscheinlich ist das die Frage, bei der wir momentan am häufigsten weiterhelfen müssen.
Mein Klient heute Morgen kam erst nach einer längeren Odysse an Arztbesuchen. Mit dem Herz ist wirklich alles in Ordnung, sagt ihm der Kardiologe. Die Lunge zeigt keinerlei Auffälligkeiten, bestätigt die Lungenfachärztin. Beide tippen auf eine Panikattacke. Aber ist das nicht was Psychisches?
Mir gelingt es, meinem Klienten die Angst zu nehmen, mit ihm sei im Kopf nicht alles in Ordnung. Seit die Pandemie unseren Alltag bestimmt, machen Menschen oft erstmalig die Erfahrung mit Panikattacken. Und sind geschockt. Auf einmal beginnt das Herz unkontrolliert zu pochen, Schweiß bricht aus jeder Pore, die Knie zittern und irgendwas stimmt mit der Atmung nicht…
Panikattacke was tun?
Wir haben hier fünf Tipps zusammengesammelt, die bei unseren Klienten am besten helfen konnten:
Sei versichtert – sie geht auf jeden Fall vorbei
Auch wenn sich die Panikattacke ein bisschen anfühlt wie Sterben – sie geht vorbei. Der Höhepunkt ist meist in 10 Minuten erreicht, dann ebben die Symptome ab. Konzentriere Dich auf den Gedanken: Das ist eine Welle der Angst. Sie bricht gerade über mir zusammen aber gleich wird sie schwächer und ist vorbei.
Finde für Dich einen sicheren Ort
Wenn Dir eine Panikattacke in einem Raum voller Menschen droht, ziehe Dich an einen ruhigen Ort zurück. Setz Dich hin oder lehne Dich an eine Wand. Vielleicht gelingt es Dir, Dich mit geschlossenen Augen an einen schönen Ort Deiner Wahl zu denken. Jetzt fokussiere Dich wieder auf den Gedanken: gleich vorbei!
Wenn Du Dich traust, vertraue Dich einem anderen an
Deine Familie, Freunde oder nette Kollegen wuseln um Dich herum und haben keine Ahnung? Wenn Du Dich traust, erzähle einem, was gerade mit Dir geschieht, dass Du eine Panikattacke bekommst oder mitten drin steckst. Was brauchst Du jetzt? Bespiele: Ein Glas kaltes Wasser. Beruhigende Worte. Jemand, der Dir „voratmet“.
Atme ein – …und vor allem lange aus
Während einer Panikattacke atmest Du zu oft und zu flach, meistens weil sich eine gewisse gefühlte Enge im Brustkorb breit macht. Zähle innerlich während Du atmest: 1-2-3 ein und 1-2-3-4 aus. Anfangs scheint das nicht machbar aber halte Dich strikt daran und atme weiter und zähle. Nach etwa zwei Minuten „Durchhalten“ atmest Du tiefer und langsamer und andere körperliche Symptome mildern sich
Konzentration nach der 5-4-3-2-1-Methode
Auch wenn Dich die Panikattacke gerade so viel Energie kostet, dass eine Konzentrationsübung das Letzte ist, was Du Dir vorstellen kannst – versuchs mal: Suche von Deinem sicheren Ort aus mit den Augen 5 verschiedene Objekte, versuche 4 verschiedene Laute zu identifizieren, berühre 3 Gegenstände mit Deinen Händen (warm/kalt, weich/hart…), versuche 2 Gerüche auszumachen, und nun überlege, welchen Geschmack Du auf der Zunge hast. Immer, wenn Dich Dein Herzschlag, Deine wilde Atmung, Deine zittrigen Hände von dieser Konzentrationsübung ablenken wollen, geh bewußt zu Deinen 5 Sinnen zurück.