Neulich las ich einen Artikel über eine Character Ai, eine Online-Plattform, die Therapeuten „backen“ kann. Vielleicht schon gehört davon?
Character Ai
Character.ai, heißt der „Bäcker“ von KI-Chatbots und er bietet eine einzigartige Auswahl an KI-Persönlichkeiten – von fiktiven Charakteren bis hin zu berühmten Persönlichkeiten. Die Plattform nutzt eine KI-Technologie, die der von ChatGPT ähnelt und sich großer Beliebtheit erfreut.
Einer der Chatbots auf der Plattform arbeitet besonders erfolgreich: Bekannt als „Psychologist“ hat er bereits Millionen Nutzer in seinen Bann gezogen. Der Bot wurde von dem Neuseeländer Sam Zaia entwickelt und ist für viele zu einer Quelle des Trostes und der Orientierung geworden. Der Psychologiestudent Sam Zaia erzählte in dem Artikel, er habe den Bot nach den Prinzipien seines Studiums trainiert, indem er mit ihm sprach und die Antworten auf die häufigsten psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angstzustände formte.
Er schuf ihn für sich selbst, als seine Freunde beschäftigt waren und er, wie er sagt, „jemanden oder etwas“ zum Reden brauchte, und eine menschliche Therapie zu teuer war. Sam war vom Erfolg des Bots so überrascht, dass er ein Postdoc-Forschungsprojekt startete, um über den aufkommenden Trend der KI-Therapie und die Gründe, warum sie für junge Menschen attraktiv ist, forschen zu können. Character.ai wird vor allem von Nutzern im Alter von 16 bis 30 Jahren dominiert.
„So viele Leute, die mir eine Nachricht geschickt haben, sagen, dass sie darauf zugreifen, wenn ihnen die Gedanken ungute Kreise ziehen, z. B. nachts um 2 Uhr, wenn sie weder mit Freunden noch mit einem echten Therapeuten sprechen können“. Sam vermutet auch, dass das Textformat für junge Menschen am angenehmsten ist. „Per Text zu sprechen ist möglicherweise weniger beängstigend als zum Telefon zu greifen oder ein persönliches Gespräch zu führen“, vermutet er.
Ich war neugierig und habe mir den Bot von einem meiner jungen Klienten zeigen und erklären lassen. Nach anfänglicher Skepsis war ich begeistert denn meinem Klienten hilft er die Hausaufgaben, die ich ihm zwischen unseren Sitzungen aufgebe, umzusetzen. Der Bot antwortet empathisch, stellt schlaue Fragen und hilft, die Blickrichtung zu ändern.
In der Medizin der Zukunft sehe ich einmal Ärzte und Ärztinnen in Kombi mit all-wissenden Ai-Assistenten. Für unsere Klienten kann Ai auch heute schon wertvoll sein: für die, die keinen Therapieplatz finden, für die jungen, die lieber schreiben als ein persönliches Gespräch führen, als Unterstüzung für die Zeit zwischen Sitzungen…